Benedikt XVI. hat
beim Angelusgebet nochmals zur Beendigung der Gewalt in Nord-Kivu aufgerufen. Aus
der afrikanischen Region kämen weiterhin schreckliche Meldungen mit mehreren Zehntausend
Menschen, die Opfer von Gewalt und Terror sind. Das katholische Kirchenoberhaupt beklagte
am Sonntag auf dem Petersplatz die Zerstörungen, Plünderungen und vielen Formen der
Gewalt im Nordosten der Demokratischen Republik. Die militärischen Zusammenstöße und
die systematische Grausamkeit forderten weiter zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung.
Mehr als eineinhalb Millionen Menschen in Nord-Kivu seien auf der Flucht. Benedikt
XVI. bekundete den Betroffenen seine geistige Nähe und dankte den Hilfsorganisationen
und vor allem den örtlichen kirchlichen Helfern für ihren Einsatz. Der Papst wörtlich:
„Ich erneuere meinen eindringlichen Appell, dass alle bei der Wiederherstellung
des Friedens in dem seit langem gemarterten Land zusammenarbeiten. Dabei sind die
Rechte und vor allem die Würde jedes einzelnen Menschen zu achten.“– Derweil hat
der Leiter der UNO-Mission im Kongo, Alan Doss, die im Osten des Landes kämpfenden
Milizen an diesem Sonntag beschuldigt, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Teilnehmer
eines Kongo-Krisengipfels hatten am Freitag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi
alle Konfliktparteien zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgerufen. Ein im Januar
unterzeichnetes Friedensabkommen war wiederholt gebrochen worden. Seit Ende August
wird in der Region Nordkivu heftig gekämpft.