2008-11-09 13:21:21

Papst: Gegen Antisemitismus und Diskriminierung


RealAudioMP3 Die traurige Erinnerung an die Pogromnacht („Reichskristallnacht“) bleibt auch nach 70 Jahren bestehen. Daran erinnerte der Papst nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz. So müssten die Christen ihre Ehrfurcht vor den Opfern tragen und sich an die Schmerzen erinnern, die dem jüdischen Volk angetan wurden. Wörtlich sagte Benedikt XVI. vor mehreren Tausend Pilgern und Besuchern:
„Heute jähren sich zum 70. Mal die schrecklichen Ereignisse im damaligen Deutschen Reich, als die jüdischen Mitbürger sowie ihre Einrichtungen und Gotteshäuser Ziel zerstörerischer und menschenverachtender Gewaltakte wurden. Im Gedenken an die Opfer bitten wir den Herrn um seinen Beistand, damit wir am Aufbau einer Gesellschaft mitwirken können, in der Menschen verschiedener Religionen und Volkszugehörigkeit in Frieden und Gerechtigkeit zusammenleben.“
Deshalb rief der Papst zum Gebet für die Opfer und zu „tiefer Solidarität mit der jüdischen Welt“ auf. Benedikt XVI. erinnerte dabei an das Wüten der Nationalsozialisten gegen die Juden, das in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Deutschland entbrannte. Geschäfte, Büros, Wohnungen und Synagogen wurden angegriffen und zerstört und viele Menschen getötet, so das Kirchenoberhaupt. Das sei der Anfang einer systematischen und gewalttätigen Verfolgung der deutschen Juden gewesen, die in der Schoah geendet habe.
„Auch heute fühle ich Schmerz für das, was unter diesen tragischen Umständen geschehen ist“, sagte Benedikt XVI. wörtlich. Die Erinnerung daran müsse dafür sorgen, „dass ähnliche Schrecken sich nie wiederholen“. Es sei die Pflicht jedes Einzelnen, auf allen Ebenen gegen jede Form des Antisemitismus und der Diskriminierung einzutreten. Dazu gehöre auch und vor allem die Erziehung der jungen Generation zu Respekt und gegenseitigem Verständnis.

(rv 09.11.2008 mg)







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