Das Erzbistum Berlin hat neue Spekulationen über einen Besuch von Papst Benedikt XVI.
2009 in der Bundeshauptstadt zurückgewiesen. „Natürlich würden wir uns darüber freuen“,
sagte Bistumssprecher Stefan Förner am Samstag auf Anfrage in Berlin. Es gebe aber
keinen konkreten Hinweis, dass sich die Planungen einer solchen Visite verdichtet
hätten. Sie hätte dann wie alle Reisen des katholischen Kirchenoberhaupts immer auch
einen missionarischen Charakter, betonte Förner. Der Sprecher von Kardinal Georg
Sterzinsky reagierte damit auf Äußerungen des Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig
Müller in den Medien und die Kritik daran aus der Linkspartei. Müller hatte erklärt,
ein Papst-Besuch zum 20. Jahrestag des Mauerfalls 2009 in Berlin wäre ein wichtiger
Impuls für die von SPD und Linkspartei regierte Stadt. Berlin sei ein großes Missionsfeld,
unterstrich Müller. Er verwies auf antikirchliche Töne, die in Berlin immer wieder
von weltanschaulichen Gruppen laut würden, die noch mit der kommunistischen Ära
verbunden seien. Bei Vertretern der Linkspartei stießen die Äußerungen auf Kritik.
Die „Berliner Heiden“ seien weltoffen und tolerant gegenüber Religionen, so der Vorsitzende
der Linkspartei in Berlin, Klaus Lederer. Der Fraktionschef der Partei im Bundestag,
Gregor Gysi, erklärte zugleich, gegen einen Papstbesuch sei zu keiner Zeit etwas einzuwenden.
Auch der Jahrestag des Mauerfalls sei dafür geeignet.