2008-11-07 12:58:00

Vatikan: „Organspenden sind Zeichen der Nächstenliebe“


RealAudioMP3 Benedikt XVI. hat das Organspenden gelobt. Es sei eine „besondere Form, Nächstenliebe zu zeigen“. Das meinte er am Freitag vor Teilnehmern eines Kongresses, der von der Päpstlichen Akademie für das Leben organisiert worden ist.

„In einer Zeit wie der unseren, die oft von den verschiedensten Arten des Egoismus geprägt wird, wird es immer dringender, zu verstehen, dass man in eine Logik des kostenlosen Gebens eintreten muss, um ein richtiges Bild vom Leben zu haben. Es gibt eine Verantwortung aus Liebe und Barmherzigkeit, die dazu verpflichtet, aus dem eigenen Leben ein Geschenk an die anderen zu machen, wenn man sich tatsächlich selbst verwirklichen will.“ 
Die Medizin mache, so Benedikt weiter, immer mehr Fortschritte, um jedem Leidenden ein würdiges Leben zu ermöglichen. Organverpflanzungen seien „eine große Errungenschaft der medizinischen Wissenschaft und ein Zeichen der Hoffnung für viele Menschen, die schwere, oft extreme Momente in der Klinik durchmachen“. Diese Fortschritte wären „ohne die Großzügigkeit und Selbstlosigkeit vieler Organspender nie möglich gewesen“, so der Papst mit einem Seitenblick auf die „lange Liste von Kranken, die auf Organe warten“. Allerdings kam Benedikt auch nicht ohne ein paar mahnende Worte aus:

„Der Körper kann nie nur als Objekt gesehen werden – sonst würde die Logik des Marktes siegen. Der Körper jeder Person bedeutet, zusammen mit dem Geist, der jedem Einzelnen gegeben wird, ein unteilbares Ganzes, dem das Bild Gottes selbst aufgeprägt ist... Es gilt also vor allem die Menschenwürde und die personale Einheit des Menschen zu schützen. Das bedeutet für die Technik der Organverpflanzung, dass man nur geben kann, wenn das keine ernste Gefahr für die eigene Gesundheit und Identität darstellt – und auch immer nur aus einem moralisch gültigen Motiv. Eine Logik des Organverkaufs oder diskriminierende Organspende-Kriterien … sind moralisch nicht erlaubt. Der Mißbrauch beim Verpflanzen und das Handeln mit Organen betrifft oft Unschuldige, auch Kinder; die Forschungs- und Ärzte-Gemeinschaft sollte zusammenhalten, um diese inakzeptablen Praktiken zurückzuweisen.“

Benedikt XVI. äußerte sich auch zum heiklen Thema Hirntod. „Vitale Organe“ dürften nur „ex cadavere“ entnommen werden, meinte er wörtlich. Wenn Sterbende ihre Organe spendeten, dann müsse „der Respekt vor dem Leben des Spenders“ das „Haupt-Kriterium“ sein.

(rv 07.11.2008 sk)







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