2008-11-07 15:43:08

Spanien: „Großdemos haben nichts verhindert“


Der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Kardinal Andre Vingt-Trois, hat die katholische Kirche in Spanien wegen regierungskritischer Protestaktionen kritisiert. Er könne nicht erkennen, dass mit den Kundgebungen in Madrid irgendein Plan der Regierung Zapatero verhindert worden sei, sagte Vingt-Trois nach Angaben der Tageszeitung „La Croix“ vom Freitag. Er denke, dass zumindest aus taktischer Sicht „das nicht die beste Lösung ist“, so Vingt-Trois weiter. Ziel müsse es sein, nicht laute Rufe auszustoßen, sondern zu arbeiten und zur Arbeit beizutragen: „Wenn man ernsthaft ist, erzielt man Resultate und wird angehört.“ Vingt-Trois äußerte sich zu der für 2009 geplanten Reform der Bioethik-Gesetze in Frankreich. Die katholische Kirche hoffe dabei auf eine ernsthafte öffentliche Debatte, so der Kardinal. Die Bischöfe planten, eigene Beiträge zu formulieren und den Verantwortlichen zukommen zu lassen. Daneben hoffe er, dass auch katholische Wissenschaftler ihre Stimme einbrächten, so der Bischofskonferenz-Vorsitzende. In Spanien hatten Bischöfe in den vergangenen Jahren an Kundgebungen gegen die Einführung der standesamtlichen Eheschließung für homosexuelle Paare, gegen die Reform des Scheidungsrechts und der Abtreibungsgesetze teilgenommen. Der dortige Bischofskonferenz-Vorsitzende, Kardinal Antonio Maria Rouco Varela, kritisierte Teile der sozialistischen Regierungspolitik immer wieder
als unchristlich und kirchenfeindlich und organisierte Demonstrationen dagegen.

(kna 07.11.2008 sk)







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