Die asiatischen Regierungen
müssen sich stärker für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten einsetzen. Das forderte
der Sekretär des päpstlichen Rats der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs,
Erzbischof Agostino Marchetto, im Vorfeld einer katholischen Konferenz zur Seelsorge
von Flüchtlingen in Asien. Die Konferenz, die der Vatikan gemeinsam mit der thailändischen
Bischofskonferenz organisiert, beginnt am Donnerstag in Bangkok. Im Gespräch mit Radio
Vatikan sagte Marchetto, das asiatische Flüchtlingsproblem sei nur zu lösen, wenn
sich neben der Kirche auch die Politik stärker für Vertriebene einsetze. Erzbischof
Marchetto:
„Das bedeutet konkret, dass die einzelnen asiatischen Regierungen
rechtliche Rahmenbedingungen schaffen müssen, die mit den internationalen Menschenrechtskonventionen
übereinstimmen. Sie müssen Gesetze erlassen, die den Schutz von Migranten und Flüchtlingen
sowie ihrer Familien garantieren. Diese Gesetze müssen auch für interne Flüchtlinge,
also Vertriebene im eigenen Land gelten.“
Kirche und Politik müssten dafür
sorgen, dass erstens die Menschenwürde der Flüchtlinge und zweitens ihr recht auf
Arbeit gewährleistet werden. In Asien seien vor allem Frauen und Jugendliche von Migration
und Vertreibung betroffen. Speziell für ihre Seelsorge solle die Konferenz neue Impulse
geben, so Marchetto:
„Es liegt in der Verantwortung der lokalen Kirche,
sich um diese schutzlosen Menschen zu kümmern. Hoffen wir, dass die Konferenz in Bangkok
dazu beiträgt, die asiatischen Gemeinden und Gläubigen noch stärker für das Flüchtlingsproblem
zu sensibilisieren.“