Im Vatikan hat an
diesem Dienstag das katholisch-islamische Forum begonnen, das den interreligiösen
Dialog vertiefen soll. Je 29 Fachleute beider Religionen kamen in Rom zusammen, um
bis Donnerstag das Thema „Gottesliebe – Nächstenliebe“ zu erörtern. Das Treffen sei
wichtig, weil „religiöse Führer“ der Gesellschaft wichtige Impulse geben würden, betont
der Mailänder Imam und Vizepräsident des italienischen Islam-Rates, Yahya Sergio Yahe
Pallavicini. Er gehört zu den 138 islamischen Gelehrten, die vergangenes Jahr den
Brief an die christlichen Oberhäupter unterschrieben haben. Das Forum in Rom ist eine
der Initiativen, die darauf zurück gehen. Pallavicini: „Wenn man
einen echten interreligiösen Dialog will, so muss man jeder Seite ihren gebührenden
Platz einräumen. Das bedeutet, dass man zuhören muss, was nicht jeder heutzutage kann
oder will. Es ist eine Frage des Anstandes. Die Religionsführer spielen deshalb eine
wichtige Rolle, denn sie geben ihren Mitmenschen einen wichtigen Input. Das gilt für
alle Religionsführer. Deshalb sollten auch Muslime bereit sein, die Worte des Papstes
anzuhören. Auf der anderen Seite muss aber auch klar sein, dass jeder seine eigenen
religiösen Überzeugungen respektieren muss. Wenn man das akzeptiert, dann entsteht
eine brüderliche Bindung, die auch ein Mittel ist, um den Relativismus und andere
Probleme der Gegenwart zu bekämpfen.“
Am ersten Gesprächstag
geht es um die „theologischen und spirituellen Grundlagen“ des Dialogs, am Mittwoch
stehen die „Menschenwürde“ und der „gegenseitige Respekt“ auf dem Programm. Donnerstag
Vormittag sind die Teilnehmer des Forums zu Gast bei Papst Benedikt XVI. Anschließend
findet an der Päpstlichen Universität Gregoriana die letzte Sitzung des Treffens statt,
die öffentlich zugänglich sein wird. (rv 04.11.2008 mg)