Vatikan/Großbritannien: Ravasi kritisiert „Abschaffung“ von Weihnachten
„Lichterfest“ statt
Weihnachten: Die englische Gemeinde Oxford hat beschlossen, künftig nicht mehr öffentlich
das christliche Fest zu feiern, um andere Religionsgemeinschaften nicht zu verletzen.
So lautet die offizielle Begründung des Beschlusses. Deshalb soll künftig am 25. Dezember
das winterliche „Lichterfest“ gefeiert werden. Eine „kontraproduktive Entscheidung“
- findet der Kultur-Minister des Vatikans, Erzbischof Gianfranco Ravasi.
„Man
hat den Eindruck, dass in Oxford der Dialog mit den Religionsgemeinschaften umgangen
werden sollte, und das bewusst. Dort ist man meiner Meinung nach zu weit gegangen,
indem man nämlich die eigene Identität verleugnet. Es ist eine bewusste Verneinung
der eigenen Geschichte und die Entreißung der Wurzeln der eigenen Kultur. Es ist aber
auch kennzeichnend für die gegenwärtige Kultur, dass sie nur oberflächlich ist.“
Auch
Juden und Muslime haben mittlerweile in Oxford gegen den Beschluss protestiert.
„Das
zeigt, dass es sich nicht um ein interreligiöses Problem handelt. Wir befinden uns
alle im selben Boot. Denn auch Juden und Muslime wollen nicht, dass man ihre Feste
streicht und durch unpassende Feierlichkeiten ersetzt. Die Festtage sind aber wichtig,
um auf das hinzuweisen, was uns ausmacht – nämlich unser Sein. Für Europa bedeutet
das, dass man die christlichen Feiertage achtet.“