Im Gegensatz zu katholischen Bistümern habe bei vielen religiösen Gemeinschaften und
Orden beim Thema „Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge noch kein Umdenken stattgefunden“.
Das kritisierte Adrian von Kaenel, Präsident des zuständigen Fachgremiums der Schweizer
Bischofskonferenz im Zusammenhang mit dem mehrfachen Pädophilie-Verdacht bei einem
Westschweizer Kapuzinerpater. Die Kirche habe im Umgang mit dem Thema in den vergangenen
Jahren große Fortschritte gemacht, urteilte von Kaenel nach Berichten der „Neuen Luzerner
Zeitung“ von Dienstag. Er forderte vom Vatikan, verbindliche Regeln für religiöse
Gemeinschaften und Orden zu erlassen, die nicht dem Bischof einer Diözese unterstellt
sind. – Die Freiburger Untersuchungsrichterin Yvonne Gendre hatte am Montag bekannt
gegeben, dass ein heute 68-jähriger Westschweizer Kapuzinerpater im Verdacht stehe,
in über 35 Jahren zwei Dutzend Knaben in der Schweiz und in Frankreich zu sexuellen
Handlungen genötigt zu haben. Nicht verjährt sei jedoch nur ein einziger Fall. (kipa
04.11.2008 mg)