Die christliche Minderheit im Irak hat einen politischen Teilsieg errungen. Das Parlament
in Bagdad änderte jetzt ein Gesetz, das die Wahlen zu den Provinzräten vom nächsten
Jahr regelt. Danach wird in drei Provinzen, darunter Bagdad, jeweils ein Sitz im Rat
einem Christen vorbehalten. Das Gesetz sieht auch für andere Minderheiten in ihren
Siedlungsgebieten eigene Sitze vor. Die Bischöfe im Irak sind mit der Entscheidung
des Parlaments allerdings noch nicht zufrieden. Bei der letzten Wahl hatten die Christen
noch Anspruch auf insgesamt sieben Sitze im ganzen Land gehabt. Eigentlich war das
Gesetz zu den Provinzwahlen schon im September verabschiedet worden. Doch Christen
hatten heftig dagegen protestiert, weil das Gesetz in seiner ursprünglichen Fassung
überhaupt keine Sonderregelung für Minderheiten vorsah. Ein UNO-Gesandter hatte der
irakischen Regierung vorgeschlagen, den Vertretern von Minderheiten in den Provinzräten
zwölf Sitze zu reservieren. Die Wahlen sollen in fast allen Provinzen am 31. Januar
stattfinden. (misna 04.11.2008 sk)