Die Behörden unternehmen weiterhin wenig, um die Christen zu schützen. Das schreiben
sechs Bischöfe aus dem indischen Bundesstaat Orissa in einem Hirtenbrief. „Es erfüllt
uns mit Schmerz, dass sowohl die Landesregierung als auch die Bundesregierung so spät
auf die anhaltende Gewalt gegen Christen in Orissa reagiert haben“, erklären unter
anderem Bischof Thomas Thiruthalil, Vorsitzender des Regionalen Rates der Bischöfe
von Orissa. Wörtlich: „Wir sind traurig darüber, dass die beiden Regierungen so erbärmlich
versagt haben bei der Umsetzung der ihnen verfassungsrechtlich obliegenden Pflichten.“
- Rund 60 Menschen wurden nach Angaben der Katholischen Bischofskonferenz Indiens
seit dem 23. August 2008 durch Attacken fanatisierter Hindus getötet. In ihrem Hirtenbrief
betonen die Bischöfe die soziale Dimension der pogromartigen Übergriffe gegen Christen.
Die Kirche unterstütze die Armen und Ausgegrenzten, die nun Rechte einforderten. Von
den Mächtigen im Land werde dieses Engagement gefürchtet, da es ihren Einfluss in
Frage stelle. Sie hätten zur Gewalt gegriffen, um ihre Machtstellung auch weiterhin
zu sichern.