Die Bischöfe Frankreichs
debattieren bei ihrer derzeit laufenden Vollversammlung unter anderem über die Präsenz
der Kirche in der Gesellschaft. Auch nach dem jüngsten Papstbesuch habe sich nicht
viel verändert. Zwar sei Benedikts Visite ein Erfolg gewesen, doch viele Franzosen
würden weiterhin der Kirche den Rücken kehren. Der Bischof von Angoulême, Claude Dagens,
fordert deshalb konkrete Maßnahmen, um die Rolle der Kirche in Frankreich zu stärken.
„Dass
die Kirche in Frankreich für viele als nichtexistierende Institution erscheint, ist
ein Zeichen dafür, dass wir Probleme haben. Das kann man nicht leugnen. Man hat den
Eindruck gewonnen, dass in unserer säkularisierten Gesellschaft die Kirche keinen
Platz haben soll. Meiner Meinung nach liegt das Problem auch bei den Katholiken selber,
die oft den Kopf in den Sand stecken.“
Die Probleme seien also klar. Nun
müssten aber Schritte unternommen werden, damit die Kirche stärker in der französischen
Gesellschaft präsent sein kann. Dazu Bischof Dagens:
„Meiner Meinung nach
müssen wir mutiger auftreten. Wir müssen vor allem den Mut haben, unseren Mitmenschen,
die nicht an Christus glauben, zu zeigen, wer wir eigentlich sind. Die katholische
Kirche in Frankreich sollte weniger an organisatorische Probleme denken und vielmehr
für die Verbreitung und Präsenz des Christentums in unserer Gesellschaft einstehen.“
Geleitet
wird die Konferenz, an der 117 Bischöfe teilnehmen, durch den Vorsitzenden der Bischofskonferenz
und Erzbischof von Paris, Kardinal André Vingt-Trois. Die französischen Oberhirten
halten sich bis Sonntag an ihrem traditionellen Tagungsort Lourdes auf.