2008-11-03 15:17:39

Vatikan: Pius-Ausstellung am Petersplatz


RealAudioMP3 Auf Anregung von Papst Benedikt XVI. zeigt der Vatikan zum 50. Todestag von Papst Pius XII. eine Ausstellung, die dem „Menschen und dem Pontifikat“ des Pacelli-Papstes gewidmet ist. Einer breiteren Öffentlichkeit ist Pius heute vor allen Dingen als „Weltkriegspapst“ ein Begriff; die Debatte, ob er sich vernehmlich genug gegen die Judenverfolgung äußerte, bestimmt bis heute sein Bild. Organisiert hat die Ausstellung das Päpstliche Komitee für Geschichtswissenschaften, dem der Augsburger Prälat Walter Brandmüller vorsteht. Ob im Moment gerade ein Umschwung in der öffentlichen Meinung bezüglich Pius stattfindet, wollte Gudrun Sailer von ihm wissen.

„Das weiß ich nicht, ich glaube das auch gar nicht. Ich meine, dass auf diesem Gebiet noch einiges zu leisten ist, um der historischen Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen.“

Die Schau mit teilweise noch nie gezeigten Exponaten umfasst Originaldokumente, Gemälde, Fotos und Gegenstände, die Pius XII. als Papst und als Privatperson nutzte. Was ist für Sie das überraschendste Ergebnis oder Exponat der Ausstellung?

„Soll ich vom Rasierapparat sprechen? Oder von der Schreibmaschine? Die Ausstellung lässt einen die Persönlichkeit Eugenio Pacellis viel näher und sympathischer erscheinen, als das hieratische Bild es ermöglicht, das gewöhnlich von ihm entworfen wird."

Die Ausstellung „Pio XII. L’uomo e il pontificato (1876-1958)“ läuft bis 6. Januar 2009 im Braccio di Carlomagno links vorne auf dem Petersplatz. Die Bildunterschriften sind ausschließlich auf Italienisch, ebenso der Katalog. Beides wird derzeit ins Deutsche und Englische übersetzt: Die Schau wandert im Anschluss nach Berlin, München und in die USA. Im Berliner Schloss Charlottenburg wird sie am 22. Januar 2009 eröffnet.
(rv 03.11.2008 gs)









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