2008-11-03 14:21:13

Kongo: „Hätten wir nur...“


„Der Krieg wird die Probleme im Kongo nicht lösen.“ Das betont der Erzbischof der Hauptstadt Kinshasa, Laurent Monsengwo, der früher in Kisangani arbeitete – einer Stadt, die in unmittelbarer Nähe des jetzigen Konfliktgebiets liegt. „Hätten wir nur die früheren Waffenstillstandsvereinbarungen respektiert“, so Monsengwo bitter, „dann bräuchten wir nicht zu beklagen, was jetzt geschieht!“ Er hoffe, dass ein allseits anerkannter Vermittler die Kriegsgegner wieder zur Vernunft bringen könne. Monsengwo wörtlich: „Aber wie soll man zwischen Leuten vermitteln, die erst alle Abkommen dick unterschreiben und dann bei der ersten Gelegenheit alle Versprechen über den Haufen werfen?“ Die Regierung des Kongo lehnte am Montag direkte Gespräche mit Rebellenführer Laurent Nkunda ab.

In den Flüchtlingslagern in und um Goma sterben derweil täglich immer mehr Flüchtlinge. Das berichtet Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas. Ohne schnelle Hilfe von außen steuere Goma „unausweichlich auf eine humanitäre Katastrophe zu“. Die entkräfteten Menschen bräuchten dringend Hilfsgüter und Mittel gegen die Krankheiten, die sich ausbreiten. Allein in einem Lager in der Nähe von Kibati seien in den letzten drei Tagen 17 Flüchtlinge gestorben.

Zum ersten Mal seit einer Woche hat an diesem Montag ein Konvoi mit humanitärer Hilfe das belagerte Goma verlassen. Die ca. zehn Fahrzeuge, die von Blauhelm-Soldaten eskortiert werden, sollen Flüchtlingen auf der anderen Seite der Frontlinie Lebensmittel bringen.

(rv/afp/pm 03.11.2008 sk)








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