„Der Krieg wird die Probleme im Kongo nicht lösen.“ Das betont der Erzbischof der
Hauptstadt Kinshasa, Laurent Monsengwo, der früher in Kisangani arbeitete – einer
Stadt, die in unmittelbarer Nähe des jetzigen Konfliktgebiets liegt. „Hätten wir nur
die früheren Waffenstillstandsvereinbarungen respektiert“, so Monsengwo bitter, „dann
bräuchten wir nicht zu beklagen, was jetzt geschieht!“ Er hoffe, dass ein allseits
anerkannter Vermittler die Kriegsgegner wieder zur Vernunft bringen könne. Monsengwo
wörtlich: „Aber wie soll man zwischen Leuten vermitteln, die erst alle Abkommen dick
unterschreiben und dann bei der ersten Gelegenheit alle Versprechen über den Haufen
werfen?“ Die Regierung des Kongo lehnte am Montag direkte Gespräche mit Rebellenführer
Laurent Nkunda ab.
In den Flüchtlingslagern in und um Goma sterben derweil
täglich immer mehr Flüchtlinge. Das berichtet Caritas international, das Hilfswerk
der deutschen Caritas. Ohne schnelle Hilfe von außen steuere Goma „unausweichlich
auf eine humanitäre Katastrophe zu“. Die entkräfteten Menschen bräuchten dringend
Hilfsgüter und Mittel gegen die Krankheiten, die sich ausbreiten. Allein in einem
Lager in der Nähe von Kibati seien in den letzten drei Tagen 17 Flüchtlinge gestorben.
Zum
ersten Mal seit einer Woche hat an diesem Montag ein Konvoi mit humanitärer Hilfe
das belagerte Goma verlassen. Die ca. zehn Fahrzeuge, die von Blauhelm-Soldaten eskortiert
werden, sollen Flüchtlingen auf der anderen Seite der Frontlinie Lebensmittel bringen.