Scharfe Kritik an einer Stellungnahme der Kirche von Hessen-Nassau zur Kreuzestheologie
hat der nordelbische Altbischof und Neustestamentler Ulrich Wilckens (Lübeck) geübt.
Die im Frühjahr veröffentlichte Erklärung „Zur umstrittenen Deutung des Todes Christi
als ein Gott versöhnendes Opfer“ verallgemeinere unzutreffend das Passionsgeschehen,
vermittle ein einseitiges unzutreffendes Gesamtbild und enthalte schwere Auslegungsfehler,
schreibt Wilckens in einem Brief an die Kirchenverwaltung in Darmstadt. Das Leitende
Geistliche Amt, dem der Kirchenpräsident, seine Stellvertreterin und die sechs Pröpstinnen
und Pröpste angehören, hatte unter anderem erklärt, dass niemand die Heilsbedeutung
des Todes Jesu mit Hilfe des Sühneopfer-Bildes auslegen müsse.