2008-10-31 11:44:38

Indien/Vatikan: „Gewalt muss Christen noch mehr anspornen“


RealAudioMP3 Der Vatikan ruft erneut zum friedlichen Zusammenleben und zu einem Ende der Gewalt in Indien auf. Den Christen liege am Wohl des ganzen Landes, erklärte jetzt Kardinal Leonardo Sandri gegenüber Radio Vatikan. Der Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen reist zu den Nachfeiern der Heiligsprechung von Sr. Alfonsa von der Unbefleckten Empfängnis nach Kerala. Papst Benedikt XVI. hatte Mitte Oktober die erste indische Christin heilig gesprochen. Sie starb 1949 in Kerala, hatte Kranke geheilt und dabei Wunder gewirkt.
Die Region Kerala im Südwesten des Landes ist die Keimzelle des Christentums. Die Anschlagserie gegen Christen und ihre Einrichtungen seitens militanter Hindus in anderen Landesteilen, die politisch motivierte Gewalt und mehr als 50 Todesopfer kann Sandri jedoch nicht unbemerkt lassen. Vor seiner Abreise sagte er:
„Wir beklagen diese Gewalt. Wir hoffen, dass der Geist Indiens, ein Geist des friedlichen Zusammenlebens aller Religionen, diesen schwierigen Moment überwindet; dass alle Verfolgungen ein Ende haben, dass die Menschenrechte respektiert werden, vor allem das Recht auf Religionsfreiheit. Diese Opfer der Christen sollen die Kirche in Indien noch mehr zum Dienst an allen Menschen in Indien anspornen, auch wenn sie Opfer von Ungerechtigkeiten wurde. Die Kirche betet und ist den Opfern nahe. Ich hoffe, dass ich eine Botschaft der Freundschaft und Verbundenheit allen gegenüber bringen kann. Diese Vorfälle müssen überwunden werden und alle sollen wissen, dass die Christen nicht nur ihren Glauben leben, sondern zum Fortschritt und zum Wohlstand der Nation beitragen wollen.“
Papst Benedikt XVI. hatte beim Angelus am Tag der Heiligsprechung militante Hindus in Indien zu einem Ende der Gewalt gegen Christen aufgerufen. „Ich ermahne die Gewalttäter eindringlich, solche Akte zu unterlassen und sich mit ihren Brüdern und Schwestern zu vereinen, um beim Aufbau einer Zivilisation der Liebe zusammenzuarbeiten.“ Zugleich bat er um den Schutz für alle, die sich für Frieden und Versöhnung in Indien einsetzten. Christen machen 2,3 Prozent der mehr als eine Milliarde Menschen in Indien aus.

In Bhubaneshwar im Bundesstaat Orissa ist an diesem Freitag der in Folge der Angriffe ums Leben gekommene Pater Bernard Digal beigesetzt worden. 150 Priester und mehr als dreitausend Gläubige nahmen daran teil.

(rv/asianews 30.10.2008 bp)








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