Pius XII.: „Mindestens sieben Jahre bis Archiv-Öffnung“
Die Öffnung der Vatikan-Archive für die Zeit des Pontifikats von Pius XII. könnte
mindestens noch sechs bis sieben Jahre dauern. Das teilte am Donnerstag Vatikansprecher
P. Federico Lombardi in einer Note mit. Grund hierfür sei, dass die Akten geordnet
und erfasst werden müssten. Von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen sei
der Wunsch nach einer Öffnung verständlich, allerdings komme das letzte Wort über
die Öffnung allein dem Papst zu. Lombardi präzisierte, dass die Mitarbeiter des Vatikanischen
Archivs – mit Blick auf eine mögliche Öffnung – bereits eifrig an der Katalogisierung
der schätzungsweise 16 Millionen Schriftstücke arbeite. Hintergrund der Note ist
eine Forderung des Rabbiners David Rosen. Er hatte bei einer Audienz am Donnerstag
die Öffnung der Archive für die Zeit des Naziterrors verlangt. Lombardi erinnerte
daran, dass Leo XIII. 1881 mit der Öffnung der Archive begonnen habe. Die Veröffentlichung
erfolge nicht nach den sonst üblichen Fristen (wie zum Beispiel nach siebzig Jahren),
sondern nach Pontifikaten. Zuletzt seien 2006 die Archive des Pontifikats Pius XI.,
also bis 1939, geöffnet worden.