Der künftige bayerische Integrationsbeauftragte Georg Barfuß (FDP) will offenbar Teile
der Scharia erlauben. „Wo sich die Scharia mit dem Grundgesetz als kompatibel herausstellt,
soll sie in Bayern erlaubt sein“, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstag)
den Politiker. Im Einzelfall solle der Verfassungsschutz entscheiden, welche islamischen
Gesetze zulässig seien. Diese sehen unter anderem die Todesstrafe, das Abhacken der
rechten Hand oder die Steinigung vor. Der FDP-Landtagsabgeordnete sprach sich zudem
gegen eine Begrenzung der Zahl von Moscheebauten aus. „Die Muslime sollen in Bayern
so viele Moscheen bauen, wie sie wollen“, sagte er. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister
im schwäbischen Lauingen genehmigte Barfuß, der früher der CSU angehörte, die erste
Moschee mit Minarett und Kuppeln in Bayern. Nach dem Koalitionsvertrag zwischen CSU
und FDP wurde in Bayern das Amt des Integrationsbeauftragten neu eingerichtet. – Vor
wenigen Monaten hatte der Primas der Anglikaner, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury,
mit dem Vorschlag für Aufsehen gesorgt, Teile der Scharia ins britische Recht zu übernehmen.
Kritiker nannten den Vorstoß des Geistlichen „wenig hilfreich“, „gefährlich“ und „wirr“.