2008-10-30 11:30:11

Bolivien: Irritiert über Bericht


Werden in dem kleinen Andenland Christen verfolgt? Ein Bericht von „Kirche in Not“ führt Bolivien in einer Liste von sechzig Ländern, in denen es Verfolgung aus religiösen Gründen gibt. In Bolivien selbst führt das zu Irritation; Abgeordnete versichern, dass die Rechte der Religionen auch in der geplanten neuen Verfassung garantiert seien, über die im Januar eine Volksabstimmung stattfindet. Der Generalsekretär der bolivianischen Bischofskonferenz, Jesus Juarez, weist in einem Statement darauf hin, der Bericht über Religionsverfolgung sei „nicht vom Vatikan erstellt, sondern von einem unabhängigen katholischen Verband“. Dieser Verband sorge sich über die künftigen Beziehungen zwischen Staat und Kirche im Land. Dabei stütze er sich auf die „Meldungen, die die Agenturen aus Bolivien bringen“. Die Kirche werde jedenfalls „in unserem Dienst an diesem Volk fortfahren“, so das Bischofs-Statement. – Unter Präsident Evo Morales, dem ersten Indio im höchsten Staatsamt, gestalten sich die Staat-Kirche-Beziehungen nicht immer einfach. Die Bischöfe drohten mehrfach in die scharfe Auseinandersetzung zwischen Regierung und Opposition hineingezogen zu werden, die beinahe zum Ausbruch eines Bürgerkriegs geführt hätte. Dabei geht es u.a. um die neue Verfassung, die Morales durchsetzen will. Der Präsident des Auswärtigen Ausschusses im Senat, Tito Hoz de Vila, räumte jetzt ein, dass die Beziehung zur Kirche „von der jeweiligen Regierung abhängig ist“. Hoz de Vila gehört zur Regierungspartei „MAS“.

(rv 30.10.2008 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.