Dialog setzt den Respekt
des Andersseins des Anderen voraus, das betonte Papst Benedikt XVI. am Donnerstag
im Vatikan. Bei einer Audienz für eine Delegation des „Internationalen Jüdischen Komitees
für interreligiöse Beziehungen“ sagte Benedikt, der Dialog zwischen Kulturen und Religionen
müsse von denjenigen, die sich für eine menschenwürdige Welt einsetzen, als eine heilige
Pflicht angesehen werden.
„Die Fähigkeit, den anderen anzunehmen und zu
respektieren und die Wahrheit in Liebe zu sagen, ist wesentlich, um Differenzen zu
überwinden, Missverständnissen vorzubeugen und unnötige Konflikte zu vermeiden. Wie
Sie selbst in den seit Jahren stattfindenden Treffen des „International Liaison Committee“
erfahren haben, ist Dialog nur dann seriös und aufrichtig, wenn Unterschiede respektiert
werden und wenn die anderen gerade in ihrer Verschiedenheit anerkannt werden.“ Die
katholische Kirche stehe weiterhin voll hinter dem Konzilsdokument Nostra Aetate,
das jede Form des Antisemitismus verurteilt habe, so Benedikt. Der Papst würdigte
den Text als „Meilenstein“ im jüdisch-christlichen Verhältnis. Er sei eine Aufforderung,
ein neues theologisches Verständnis der Beziehung zwischen Kirche und jüdischem Volk
zu entwickeln. – Der Vatikan steht seit über dreißig Jahren im Dialog mit dem „International
Jewish Committee for Interreligious Consultations“. Dieser repräsentiert eine Reihe
jüdischer Organisationen, so das „American Jewish Committee”, die „Anti-Defamation
League” und den „World Jewish Congress“. Geleitet wird der Kreis von David Rosen.