2008-10-29 14:40:10

Österreich: Maradiaga für eine „Globalisierung der Solidarität“


RealAudioMP3 Der Präsident der „Caritas internationalis“, Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga, hat in Wien den Ehrenpreis des „Viktor Frankl-Fonds“ erhalten. Der Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras) erhielt die Auszeichnung in Würdigung seines Lebenswerkes. Der Kardinal hat neben seinem Theologiestudium auch eine Ausbildung in klinischer Psychologie und Psychotherapie in Innsbruck absolviert und ist Mitglied in der Europäischen Gesellschaft für Verhaltenstherapie. Rodriguez Maradiaga plädierte im Rahmen des Festakts für eine „Globalisierung der Solidarität“. Dazu Kardinal Maradiaga:

„Die derzeitige Globalisierung hat zu einer Welt himmelschreiender Ungleichheit geführt: Anstatt in einer globalen Welt zu leben, befinden wir uns in einer Welt, die eine scharfe Trennlinie zieht zwischen denen, die die Chancen der Globalisierung nützen können, und jenen, die an den Rand gedrängt sind. Nur die Logik der Finanzmärkte ist globalisiert worden und der Absolutismus des Kapitals hat Verwüstung verursacht.“

Der Caritas-Präsident plädierte eindringlich dafür, die Globalisierung zu humanisieren und verwies u.a. auf die Achtung der Menschenrechte und die Notwendigkeit sozialer Stabilität.

„Solidarität ermutigt dazu, jeder Gruppe den größtmöglichen Dienst zu leisten. Dazu gehört das Bemühen, Arbeitsplätze zu erhalten, Investitionen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze zu tätigen, in der lokalen Gemeinde mitzuarbeiten, die Umwelt zu verbessern oder zu sozialen oder Bildungsinitiativen beizutragen. Es muss alles vermieden werden, was zur Verschmutzung der Umwelt führt, das Vertrauen verletzt oder Korruption im Wirtschaftsleben fördert.“

Der Erzbischof von Tegucigalpa beklagte auch eine zunehmende Orientierungslosigkeit der Gesellschaft. Lebensqualität sei ein Schlagwort der Gegenwart, aber die Globalisierung scheine sie nicht zu fördern. – Die Laudatio für Kardinal Rodriguez Maradiaga hielten der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz - wie der Erzbischof von Tegucigalpa ein Salesianer Don Bosco -, Caritas-Präsident Franz Küberl und der italienische Salesianer und Frankl-Schüler Don Eugenio Fizzotti.

(rv 29.10.2008 mg)







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