2008-10-29 10:55:49

Papst: „Im Kreuz bündelt sich die Paulus-Theologie“


RealAudioMP3 Im Kreuz Christi bündelt sich wie in einem Brennpunkt die Theologie des heiligen Paulus. Das erklärte Papst Benedikt vor mehreren Tausend Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz. Trotz des regnerischen Wetters fand die Generalaudienz an diesem Mittwoch vor dem Petersdom statt. In seiner Katechese erläuterte Benedikt das Verhältnis des Völkerapostels Paulus zum Kreuz. Dazu der Papst:

„Wenn der Apostel vom Kreuz spricht, nimmt er die Erlösung insgesamt in den Blick: Das vom Kreuzestod Christi ausgehende Heil ist geschenkte Gnade, die unserem menschlichen Tun vorausgeht. Im Kreuz offenbart sich die unentgeltliche und barmherzige Liebe Gottes zu den Menschen; es ist das Herzstück der christlichen Botschaft.“

Für die jüdischen Glaubensgenossen des Paulus sei hingegen das Kreuz ein Ärgernis, ein Hindernis des Glaubens, da es dem Wesen Gottes selbst zu widersprechen scheint, so Papst Benedikt XVI.

„Das Kreuz fordert zu einer völlig neuen Gottesbeziehung heraus. Für das griechische Denken seiner Zeit steht das Kreuz zudem im Widerspruch zur Vernunft, es ist Torheit, eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes. Schon ein Gott, der Mensch wird und sich in Raum und Zeit eingrenzen lässt, ist für die Griechen unannehmbar; und zu glauben, dass Gott am Kreuz enden könnte, ist erst recht unvorstellbar. Für Paulus aber ist das Kreuz „Gottes Kraft und Weisheit“. Der Gekreuzigte enthüllt, wer Gott wirklich ist, nämlich die Macht unerschöpflicher Liebe.“

Im Blick auf den Gekreuzigten könne man die eigene Schwachheit annehmen und der Liebe Christi gewiss werden, so Benedikt. Papst Benedikt XVI. war am Mittwoch auf dem Petersplatz von Schützen aus Deutschland in Empfang genommen worden. Seine wöchentliche Generalaudienz begann mit einer Fahrt durch ein Meer von Fahnen der historischen Schützenbruderschaften. Den Gästen deutscher Sprache sagte er:
„Besonders grüße ich heute die Gemeinschaft der Ludgerusschule in Vechta. Getauft auf Christi Tod und Auferstehung wollen wir unser Leben unter das Geheimnis des Kreuzes, des Zeichens der Liebe Gottes stellen und mit Paulus sagen: „Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir ich die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt“ (Gal 6,14). Werden wir nicht müde, die Liebe des Gekreuzigten in Wort und Tat zu verkünden. Dazu schenke euch der Herr seine Kraft.“
 (rv 29.10.2008 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.