2008-10-22 14:15:58

Ö: „Nicht auf dem Rücken der Ärmsten“


Die Finanzkrise darf nicht auf dem Rücken der Ärmsten ausgetragen werden. Das fordern die „Armutskonferenz“, Attac-Österreich, die Arbeitgemeinschaft „Globale VerantwortungWährend der Staat mit Milliardengarantien Banken rette, seien weltweit die Ärmsten der Gesellschaft von der Finanzkrise am stärksten bedroht, kritisierten sie am Mittwoch in Wien. „Es besteht nun die Gefahr, dass die Verluste sozialisiert werden, während die Gewinner dieses Systems nicht angetastet werden und es weitergeht wie bisher“, meinte Karin Küblböck von "Attac Österreich". Die Politik dürfe nicht nur im Interesse der Finanzwirtschaft handeln, so die vier Organisationen. Sie fordern daher dringend die Umsetzung neuer Finanzspielregeln, Konjunkturpakete und eine umfassende Armutsbekämpfung sowohl in Österreich als auch weltweit. - Ruth Picker, Geschäftsführerin von „Globale Verantwortung“, wies darauf hin, dass sich die Finanzkrise besonders auf die Menschen in den Entwicklungsländern auswirkt, die bereits vom Klimawandel und der internationalen Hungerkrise betroffen sind: „Jede weitere Verschlechterung kann für Menschen, die von weniger als einem Dollar pro Tag leben, den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.“ Im Zuge der Finanzkrise würden die Erfolge im Kampf gegen Armut in den Entwicklungsländern wieder zunichte gemacht, so Picker. Es seien weniger Exportmöglichkeiten, teurere Kredite und damit weniger Investitionen in dringend notwendige Projekte zur Armutsbekämpfung und Wirtschaftsentwicklung zu befürchten. Insgesamt werde es schwieriger werden, die UNO-Millenniumsentwicklungsziele zur Bekämpfung der weltweiten Armut zu erreichen.

(kap 22.10.2008 sk)







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