Ein Gericht in Kairo hat einen koptischen Priester zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Der Geistliche aus Gizah hatte eine zum Christentum konvertierte Muslimin und einen
Christen getraut und ihnen die Heiratsurkunde ausgestellt. Dabei war ihm offenbar
nicht klar, dass die Papiere der Braut gefälscht waren. Die Internationale Gesellschaft
für Menschenrechte gibt an, Pfarrer Matthias Wahba sei am 12. Oktober wegen Urkundenfälschung
verurteilt worden. „In Ägypten wird der Übertritt vom Islam zu einem anderen Glauben
als Verbrechen angesehen und entsprechend bestraft“, so der Menschenrechts-Verband.
„Ex-Muslime erleiden Diskriminierungen und müssen größte Probleme überwinden, wenn
sie ihre Personalpapiere umschreiben lassen wollen. Rechtlich gesehen gelten diese
Menschen daher weiterhin als Muslime. Auch die zum Christentum konvertierte Sinnab
konnte nach ihrer Konversion keine Personalpapiere beibringen, die ihre neue Religionszugehörigkeit
ausweisen. In Ägypten ist eine Eheschließung eines Muslims mit einem Angehörigen eines
anderen Glaubens verboten. Um ihren christlichen Verlobten zu heiraten, sah Sinnab
als einzigen Ausweg, mit gefälschten Dokumenten bei Pfarrer Matthias Wahba ... vorstellig
zu werden.“