2008-10-22 13:01:24

Ägypten: Pfarrer zu Gefängnis verurteilt


Ein Gericht in Kairo hat einen koptischen Priester zu fünf Jahren Haft verurteilt. Der Geistliche aus Gizah hatte eine zum Christentum konvertierte Muslimin und einen Christen getraut und ihnen die Heiratsurkunde ausgestellt. Dabei war ihm offenbar nicht klar, dass die Papiere der Braut gefälscht waren. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte gibt an, Pfarrer Matthias Wahba sei am 12. Oktober wegen Urkundenfälschung verurteilt worden. „In Ägypten wird der Übertritt vom Islam zu einem anderen Glauben als Verbrechen angesehen und entsprechend bestraft“, so der Menschenrechts-Verband. „Ex-Muslime erleiden Diskriminierungen und müssen größte Probleme überwinden, wenn sie ihre Personalpapiere umschreiben lassen wollen. Rechtlich gesehen gelten diese Menschen daher weiterhin als Muslime. Auch die zum Christentum konvertierte Sinnab konnte nach ihrer Konversion keine Personalpapiere beibringen, die ihre neue Religionszugehörigkeit ausweisen. In Ägypten ist eine Eheschließung eines Muslims mit einem Angehörigen eines anderen Glaubens verboten. Um ihren christlichen Verlobten zu heiraten, sah Sinnab als einzigen Ausweg, mit gefälschten Dokumenten bei Pfarrer Matthias Wahba ... vorstellig zu werden.“

(pm 22.10.2008 sk)







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