Der Vatikan protestiert im UNO-Menschenrechtsrat gegen die andauernde Jagd auf Christen
im indischen Bundesstaat Orissa. „Kultorte wurden angezündet, Tausende von Menschen
zur Flucht gezwungen, ihre Häuser zerstört; viele Menschen wurden verletzt oder getötet,
nur weil sie ihre Religion ausüben. Andere wurden unter irgendeinem Vorwand verhaftet.“
Das sagt Erzbischof Silvano Tomasi, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den
UNO-Einrichtungen in Genf. Doch in Orissa seien die Behörden bis jetzt nicht tätig
geworden, um die Jagd auf Christen durch extremistische Hindus zu unterbinden. Auch
könnten die Verantwortlichen für die Gewalt offenbar weiter frei herumlaufen, so der
Erzbischof. „Die Straflosigkeit für diese Verbrechen läuft darauf hinaus, dass es
offenbar erlaubt scheint, Angehörige einer anderen Religion anzugreifen oder sogar
zu töten.“ Der Vatikan sei „tief besorgt, weil diese Aggressionen sich gegen religiöse
Minderheiten richten, die ohnehin schon unter sozialen und politischen Vorurteilen
leiden.“