Migration ist ein „Zeichen der Zeit“ und muß als solches von der Kirche mehr beachtet
werden. Das meinte Vatikan-Erzbischof Agostino Marchetto beim einem internationalen
Treffen über Fragen der „Seelsorge der Straße“ in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.
Millionen von Menschen bewegten sich freiwillig oder unfreiwillig als Migranten oder
als Touristen von dahin nach dorthin. Das bringe Chancen und Gefahren mit sich, wobei
letztere vor allem éine Folge des zunehmenden organisierten Sextourismus seien. Dieses
Phänomen und seine geographische Ausbreitung, insbesondere der Anstieg des pädophilen
Sextourismus von Personen, müßten von Kirche und Gesellschaft konkret bekämpft werden,
forderte Marchetto. – Ein wichtiges Thema, auf das er bei der Beschäftigung mit dem
Phänomen Migration immer wieder stoße, sei auch Mobilität als Spiegel der neuen Armut
in den modernen Gesellschaften. Die „Routen der Einwanderer, der Prostitution und
sexuellen Ausbeutung, des Elends all derer, die kein Dach über dem Kopf haben", seien
Lebensräume, in denen neue Formen von Elend entstünden. (hzenit 22.10.2008 sk)