Papst: „Paulus verkündet das Wesentliche" - Gespräch mit arabischem Politiker
Dem heiligen Paulus
ging es nicht darum, das Leben Jesu zu erzählen – ihm lag vielmehr an der Verkündigung
Jesu. Das hat Papst Benedikt XVI. am Mittwoch betont. In Rom hielt er für etwa 20.000
Besucher seine Generalaudienz. Dabei sagte er auf deutsch: „Liebe Brüder und
Schwestern! In den vergangenen Katechesen haben wir uns mit der Bekehrung des Apostels
Paulus sowie mit seinem Verhältnis zur Gemeinschaft der Kirche und zur historischen
Gestalt des Jesus von Nazareth befaßt. Heute wenden wir uns der Lehre des Völkerapostels
über die zentrale Rolle des auferstandenen Christus im Geheimnis unserer Erlösung
zu.“ Ausgangspunkt der Überlegungen von Papst Benedikt: Der Völkerapostel,
zu dessen Ehren die Kirche im Moment ein Paulus-Jahr feiert, verkündet Jesus als den
Lebendigen. „In der Mitte all dessen, was Paulus sagt, steht Christus, der Gekreuzigte
und Auferstandene. Er ist ihm ja bei Damaskus begegnet, und diese Begegnung bleibt
die bestimmende Kraft seines ganzen Lebens. Aber Christus wird dabei nicht zu einem
allgemeinen Prinzip, sondern er bleibt immer eine ganz konkrete Gestalt. Der Christus,
von dem er sagen kann: Er hat mich geliebt und sich für mich hingegeben. Von diesem
konkreten Christus, mit dem er im inneren Gespräch steht, deutet er dann die Welt
und erkennt, dass dieser Christus der zu uns herabgestiegene Sohn Gottes ist. Um Abstieg
und Aufstieg vor Existenz Christi und Fleischwerdung zu begreifen, hilft ihm die Weisheitsliteratur
des Alten Testaments, die von der ewigen Vorexistenz der Weisheit und dem Herabstieg
der Weisheit in die Welt spricht.“ Herzlich hieß der Papst auch die Pilger
aus den Ländern seiner Muttersprache willkommen. „ Besonders begrüße ich die
Wallfahrer aus dem Bistum Erfurt und die Pilgergruppe aus dem Bistum Osnabrück, in
Begleitung von Bischof Dr. Franz-Josef Bode, sowie die Teilnehmer des Internationalen
Lehrer-Kongresses der Maria-Ward-Schulen. Der Herr schenke euch die Gnade, das Geheimnis
Christi immer tiefer zu erkennen und immer mehr wie er zu empfinden und zu leben.
Einen gesegneten Aufenthalt in Rom!“
Zum Schluß der Audienz unterhielt
sich Papst Benedikt noch einen Moment mit dem Präsidenten des Parlaments der Vereinigten
Arabischen Emirate, der unter den Gästen auf dem Petersplatz war. Abdul Aziz Al Ghurair
ist offenbar die erste hochrangige Persönlichkeit der Emirate, die den Papst trifft.
Die sieben Golf-Emirate, in denen es etwa eine Million Christen gibt, haben seit Mai
letzten Jahres formell diplomatische Beziehungen aufgenommen.