„Wir brauchen eine ernsthafte Auseinandersetzung und konkrete Beschlüsse“. Das sagte
der deutsche Caritas-Präsident Peter Neher kurz vor dem Bildungsgipfel, zu dem die
Kanzlerin die Ministerpräsidenten der Länder an diesem Mittwoch nach Dresden eingeladen
hat. Das Kompetenzgerangel zwischen Bund und Ländern bei bildungspolitischen Themen
sei nicht förderlich, so Neher. Er fordert eine sachliche Auseinandersetzung mit dem
Ziel, den in Deutschland nach wie vor bestehenden Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft
und geringen Bildungschancen aufzubrechen. Dazu könne auch eine stärkere Zusammenarbeit
der Kultus- und Sozialministerien beitragen. Neher kritisiert, dass keine Praktiker
der Bildungsarbeit wie zum Beispiel Vertreter der Schulsozialarbeit oder der Jugendberufshilfe
zu diesem Treffen eingeladen seien. - Der katholische Schulbischof Hans-Josef Becker
warnte davor, das Schulsystem nach Wirtschaftsinteressen auszurichten. „Wir brauchen
nicht nur qualifizierte Arbeitnehmer, sondern auch engagierte und politisch urteilsfähige
Bürger“, sagte Becker der Katholischen Nachrichtenagentur. Und wörtlich: „Aus christlicher
Sicht müssen wir Kinder und Jugendliche um ihrer selbst willen fördern, begleiten
und erziehen.“