Der diesjährige Nationale Friedenspreis geht an den Radiojournalisten Herbin Hoyos
und die frühere Geisel William Perez. Die renommierte Auszeichnung wurde am Donnerstag
in Bogota verliehen. Der Friedenspreis, der seit 1999 in Kolumbien vergeben wird,
ehrt herausragende Verdienste von Persönlichkeiten für den Friedensprozess im Land.
Herbin Hoyos wurde vor allem für sein Programm „Las voces del secuestro“ gewürdigt.
Das „Geiselradio“ richtet sich seit Jahren an die zahlreichen Geiseln im Land und
ist oft deren einzige Verbindung zur Außenwelt. Mitwirkende sind die Familienangehörigen
der Geiseln, die den Opfern über Radio Mut zusprechen. William Perez war 1988
von der Rebellenorganisation FARC entführt und später zusammen mit der verschleppten
Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt festgehalten worden. Nach Auffassung
der Jury habe sich der 36-Jährige während der jahrelangen Geiselhaft "aufopferungsvoll"
um Betancourt gekümmert. Ohne Perez wäre sie "jetzt nicht hier", hatte die Politikerin
nach ihrer Befreiung im Juli 2008 in einem Interview gesagt.