2008-10-16 14:55:27

Vatikan: Industrieländer müssen Verantwortung für Nahrungskrise übernehmen


Der Egoismus der reichen Industrieländer, die auf Kosten der Armen konsumieren, trägt mit Schuld an der aktuellen Nahrungskrise. So heißt es in einer Botschaft Papst Benedikt XVI. an den Generaldirektor der UNO-Welternährungsorganisation FAO, Jacques Diouf, zum Welternährungstag an diesem Donnerstag. „Die Gründe für diese Situation, in der Überfluss und Armut nebeneinander existieren, sind vielfältig“, heißt es in dem Papstschreiben wörtlich. Benedikt verurteilte vor allem die „ungezügelten Spekulationen“, die sich auf die „Mechanismen der Preise und des Konsums“ auswirkten. Daneben sei die fehlende Verantwortung bei der Verwaltung von Nahrungsmittelressourcen ein Problem. Auch die Korruption im öffentlichen Leben und die steigenden Investitionen in die Waffen- und Rüstungstechnologie wirkten sich, laut Benedikt, zum Nachteil der armen Weltbevölkerung aus. Sie seien das Ergebnis einer Kultur, die sich überwiegend auf das Materielle konzentriere, so der Papst. Eine effiziente Lösung dieses Problems sei nur zu finden, wenn sich die globalen Beziehungen zukünftig stärker auf eine „konstante und authentische Bereitschaft“ zur gegenseitigen Hilfe und zum Austausch von Wissen und Werten stütze.

(rv 16.10.2008 ad)








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