2008-10-15 17:00:12

Türkei: Orthodoxe Führungspersönlichkeiten verpflichten sich zum Dialog


Patriarchen, Primasse und Vertreter östlich-orthodoxer Kirchen verpflichteten sich auf einer Tagung vom 10. bis 12. Oktober in Istanbul (Türkei) von neuem, innerorthodoxe Konflikte zu überwinden und den theologischen Dialog mit Christen anderer Konfessionen fortzusetzen. Dies teilte der Weltkirchenrat (ÖRK) am Mittwoch, 15. Oktober, mit.

"Die Überwindung interner Konflikte in der orthodoxen Kirche durch die Aufgabe extremer nationalistischer, ethnischer und ideologischer Haltungen, die der Vergangenheit angehören", ist eine Vorbedingung dafür, "dass das Wort der Orthodoxie den gebotenen Einfluss in der heutigen Welt hat", heisst es in der Schlussbotschaft der Tagung.
Die Botschaft stelle den Wunsch der Teilnehmenden heraus, den theologischen Dialog mit anderen Christen wie auch die interreligiösen Dialoge, insbesondere mit Juden und Muslimen, trotz etwaiger Schwierigkeiten fortzusetzen, heisst es weiter.
Vierzehn Patriarchen, Primasse und Vertreter östlich-orthodoxer Kirchen trafen nach ÖRK-Angaben im Sitz des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel zusammen. Die Tagung fand auf Einladung und unter Vorsitz des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios statt – dem "Ersten unter uns", wie es in der Botschaft heisst.

Finanzkrise und Georgienkonflikt

Die Botschaft geht ausserdem auf aktuelle Themen ein. So sieht sie die Finanzkrise im Zusammenhang mit "manischer Profitgier" und "korrupten Finanzgeschäften", und fordert eine "tragfähige Wirtschaft", die "Effizienz mit Gerechtigkeit und sozialer Solidarität" verbindet.
Im Blick auf den Konflikt zwischen Georgien und Russland um Südossetien lobten die orthodoxen Verantwortlichen beide orthodoxen Kirchen für ihre brüderliche Zusammenarbeit und sprachen die Hoffnung aus, dass ihre "Bemühungen zur Überwindung der tragischen Folgen der Militäroperationen und zur raschen Versöhnung der Völker beitragen werden".
Die Tagungsteilnehmer begrüssten weiter die Fortsetzung der Vorbereitungen für ein grosses Konzil. Vorbereitungen für eine grössere konziliare Veranstaltung der orthodoxen Kirchen wurden bereits Ende der 70er und in den 80er Jahren unternommen, traten dann durch die Veränderungen in Osteuropa die orthodoxe Welt in den Hintergrund.

Die Botschaft trägt die Unterschrift der Patriarchen von Konstantinopel, Alexandria, Antiochien, Jerusalem und Moskau, der Primasse der Kirchen von Zypern, Griechenland, Polen, Albanien sowie der Tschechischen Länder und der Slowakei und von Vertretern der Kirchen von Serbien, Rumänien, Bulgarien und Georgien.

Hinweis: Vollständiger, englischer Wortlaut der Botschaft unter
www.ec-patr.org/docdisplay.php?lang=en&id=995&tla=en








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