Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Carlos Aguiar Retes, hat ein gezieltes
Vorgehen gegen die anhaltende Gewalt in seinem Land gefordert. Es gebe keinen Konsens
über eine effektive Strategie, bemängelte Bischof Aguiar Retes am Dienstag im Interview
der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zugleich machte er auch Versagen in den
Behörden für die erfolglose Gewaltbekämpfung verantwortlich. In Mexiko werde seit
langem „und gerade in schwierigen Momenten das Gesetz nicht angewandt“. Aguiar Retes
sprach von einer „Geschichte der Straflosigkeit“, weshalb die Gesellschaft das Vertrauen
in die Autoritäten verloren habe. Kaum einer glaube noch an die ehrliche Arbeit in
den Ämtern, so der Bischof von Texcoco. Wegen Korruption innerhalb des Justizapparates
und fehlender Abstimmung im Polizeiwesen habe sich der Drogenhandel immer weiter eingenistet.