Auch wenn sich die
Lage der Christen in Indien etwas beruhigt hat, ist das Alltagsleben der Christen
im indischen Bundesstaat Orissa noch nicht vor den Gewaltattacken sicher. Das berichtet
der Erzbischof von Cuttack-Bubaneshwar im Bundesstaat Orissa, Raphael Cheenath, gegenüber
Radio Vatikan. Mittlerweile hat die Regierung von Soldaten gesicherte Lager eingerichtet.
„Ein
Regierungssprecher sagte, die Christen hielten sich von den Flüchtlingslagern fern
und blieben stattdessen in ihren Dörfern. Das stimmt aber nicht. Sie fliehen massenweise
aus ihren Häusern. Die Christen suchen Sicherheit. Wer zurückbleibt, wird von der
Armee im Stich gelassen. Das Problem ist nicht nur die Gewalt. Die Christen brauchen
auch Nahrungsmittel. Im Augenblick haben nicht alle genug zu essen und zu trinken,
es fehlen alle Mittel, die eine Familie sonst benötigt.“
Erzbischof Cheenath
betont, dass die Spenden aus Europa derweil gut ankommen und ihre Wirkung nicht verfehlen.
Das Rote Kreuz und die Caritas seien ebenfalls direkt vor Ort. Der Erzbischof selbst
sei Tag und Nacht unterwegs, um die Verteilung der Hilfsgüter mit zu organisieren.
„Insbesondere
die medizinische Hilfe für schwangere Frauen ist ein Problem. Für sie fehlen Medikamente.
Wir tun, was wir können. Die Regierung hat nämlich den Hilfswerken und NGOs verboten,
in diese Dörfer zu kommen. Glücklicherweise ignorieren die Helfer diese Anweisung
und gehen dennoch dorthin, wo sie gebraucht werden. Aber offiziell dürfen Hilfswerke
nur in den Flüchtlingslagern tätig sein.“