Verkündigung in der
Gesellschaft von heute – das ist die Überschrift über viele Beiträge auf der Weltbischofssynode
in diesen Tagen. Welche Herausforderungen gibt es, welche Chancen - und wo muss die
Kirche aufpassen, dass sie „den Zug nicht verpasst“? Salesianerpater Markus Graulich
beobachtet für die deutschsprachige Presse das Geschehen in der Synodenaula. Er fasst
im Gespräch mit Birgit Pottler einige Beiträge vom Montag zusammen.
„Zum
Beispiel Kardinal Martino, der Präsident von Justitia et Pax, hat sehr stark auf die
Verbindung von kirchlicher Soziallehre, kirchlicher Friedenslehre und der Bibel hingewiesen
und dass diese Verbindung auch verstärkt gesehen werden muss. Kardinal Scherer, der
Erzbischof von Sao Paolo, hat auf die Frage von Migranten hingewiesen. Er sagte, viele
der Migranten haben auch den Glauben nach Brasilien und in andere Länder gebracht,
und warum soll das heute nicht auch so sein. Ein Thema war der interreligiöse Dialog.
Es haben viele Väter gesprochen, die in einer nichtchristlichen Umgebung leben, sei
es in Indien, wo man zum Beispiel fragte: Wir sprechen über interreligiösen Dialog
mit den Moslems, mit den Juden, mit den Buchreligionen, aber wie ist es mit den Elementen
der Wertordnung, die uns mit Hinduismus, Taoismus und Buddhismus verbinden; können
wir mit denen nicht auch sprechen und wenn ja, wie muss dieser Dialog aussehen? Auch
der Dialog mit den Juden kam häufiger vor, die besonderen Chancen aber auch die besonderen
Schwierigkeiten. Was mich sehr beeindruckt hat war Bischof Oliveira de Azevedo,
der Erzbischof von Belo Horizonte. Der hat eine sehr wichtige Frage gestellt, die
den Synodenvätern viel zu denken geben wird. Er hat gesagt, wir verlieren viele Gläubige
an die pentekostalen Sekten. Sobald sie in diesen Sekten sind, beginnen sie nach dem
Wort zu leben. Was hat ihnen also in der katholischen Kirche gefehlt?“
Das
heißt, es sind jetzt die konkreten Schritte gefragt. Gerade wenn Bischöfe beginnen
zu fragen, was fehlt – es fehlt der nächste Schritt: die konkreten Vorschläge...
„Es
gab ja schon weit über 100 Beiträge, die wir schon gehört haben. Ich denke bestimmte
Themen, die fundamental sind, sind angesprochen worden, und entsprechend können die
Väter jetzt sagen, vor dem Hintergrund dieser Grundlage fragen wir uns: Wie sieht
es aus? Dialog mit Nichtglaubenden, Dialog mit den Sekten, mit den anderen Religionen,
säkularisierte Gesellschaft... die Herausforderungen die einfach das sind, die auf
dem Tisch sind.
Im Audifile hören Sie außerdem mehr zu den weiteren Programmpunkten
der Synode.