2008-10-12 11:11:06

Papst feiert Heiligsprechung


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat die Schweizer Ordensfrau Maria Bernarda Bütler (1848-1924) heiliggesprochen. Gemeinsam mit der Gründerin der Franziskaner-Missionsschwestern von Maria Hilf erhob er am Sonntag während eines Festgottesdienstes mit etwa 40.000 Gläubigen auf dem Petersplatz auch den neapolitanischen Ordensgründer Gaetano Errico (1791-1860), die Laiendominikanerin Narcisa de Jesus Martillo Moran aus Ecuador (1833-69) und die indische Ordensfrau Anna Muttathupadathu (1910-46) in den Rang von Heiligen. Nach der Vorstellung der neuen Heiligen durch den neuen Präfekten der Heiligsprechungskongregation, Erzbischof Angelo Amato, verlas Benedikt XVI. die Heiligsprechungsformel.
Maria Bernarda Bütler ist die erste Schweizerin seit der Reformationszeit, die zur höchsten Ehre der Altäre erhoben wurde. Benedikt würdigte die neue Heilige in seiner mehrsprachigen Predigt:
„Maria Bernarda Bütler, die in Auw im Schweizer Kanton Aargau geboren wurde, hat schon sehr früh die Erfahrung einer tiefen Liebe zum Herrn gemacht. Wie sie sagte, „ist es fast unmöglich, dies anderen zu erklären, die es selbst nicht so verspürt haben“. Diese Liebe führte Verena Bütler, wie sie damals hieß, zum Eintritt in das Kapuzinerinnenkloster Maria Hilf in Altstätten, wo sie mit 21 Jahren ihre Gelübde ablegte. Im Alter von 40 Jahren empfing sie ihre missionarische Berufung und machte sich auf den Weg nach Ecuador und dann nach Kolumbien. Aufgrund ihres Lebens und ihres Einsatzes für ihre Mitmenschen hat sie mein verehrter Vorgänger Johannes Paul II. am 29. Oktober 1995 als Selige zur Ehre der Altäre erhoben.“
Beim Heiligsprechungsgottesdienst war die kolumbianische Ärztin Mirna Jazmine Correa anwesend, die 2002 im Alter von 29 Jahren eine schwere Lungenentzündung erlitt und auf Anrufung der Fürsprache Maria Bernarda Bütlers auf medizinisch unerklärliche Weise geheilt wurde.
Die von der vatikanischen Glaubenskongregation anerkannte wunderbare Heilung machte die Heiligsprechung der Ordensgründerin möglich, die im kolumbianischen Cartagena begraben und in dem südamerikanischen Land überaus populär ist.
Gemeinsam mit einem Angehörigen der Familie Bütler und der Generaloberin des Ordens, Sr. Marines Burin, trug Mirna Correa unmittelbar nach der feierlichen Proklamation der neuen Heiligen die Reliquien der Ordensgründerin zum Altar. An dem Heiligsprechungsgottesdienst auf dem Petersplatz nahmen zehntausende Gläubige teil. Aus Österreich und der Schweiz waren hunderte Pilger angereist.
Unter den mehreren Zehntausend Teilnehmern der feierlichen Zeremonie war die Präsenz von Indern, die ihre Nationalflaggen schwenkten, besonders stark. Im Anschluss an den Gottesdienst rief Benedikt XVI. vor allem zum Gebet für die verfolgten Christen in Indien auf. In seiner Predigt zuvor hatte der Papst jede Anspielung auf die seit Wochen andauernden Übergriffe militanter Hindus auf Christen in Indien vermieden. Hingegen würdigte er Muttathupadathu als Beispiel für geduldig ertragenes Leiden in Krankheit. Dabei mahnte er die Gläubigen, das je eigene Kreuz auf sich zu nehmen. „Einen Tag ohne Leiden betrachte ich als einen verlorenen Tag“, zitierte Benedikt XVI. die von ihm heiliggesprochene indische Ordensfrau.

(kna/rv 12.10.2008 mc)








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