Religion sei nicht der Feind der Wissenschaft, die Religion befreie Forschung von
Selbstbezogenheit und Unfreiheit. Diese These vertritt Gesine Schwan, die Präsidentin
der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Bei einem Festvortrag aus Anlass
des 20. Geburtstags des kirchlichen „Forschungsinstitut für Philosophie Hannover“
(FIPH), sagte Schwan in Hildesheim, der Zwang auf die Wissenschaftler, ihre Forschung
an wirtschaftlichen Gesichtspunkten auszurichten wachse. Zugleich steige die Spezialisierung
selbst innerhalb des gleichen Faches, so dass sich ein Wissenschaftler neben seinem
Fachkollegen schon bald „wie ein Banause“ vorkommen müsse. Wer Karriere machen wolle,
bewege sich zudem meist in den eigenen Wissenschaftlerkreisen, bedauerte die Viadrina-Präsidentin.
Folge: Der Blick für das Große und Ganze gehe verloren. - Die Stiftung Forschungsinstitut
für Philosophie Hannover (FIPH) wurde am 8. September 1988 von Bischof Homeyer errichtet,
das Forschungsinstitut selbst am 23. September 1988 eröffnet. Das Institut hat sich
zum Ziel gesetzt, auf der Grundlage christlicher und katholischer Positionen zentrale
Probleme der Welt zu bearbeiten. Unter den früheren Leitern ist der amerikanische
Dominkanerpater Richard Schenk. Das Forschungsinstitut für Philosophie Hannover im
Internet: www.fiph.de