Geboren in der Schweiz,
gewirkt in Südamerika, heilig in der Weltkirche: Das ist für den Basler Bischof Kurt
Koch das besondere Zeichen der neuen Heiligen Bernarda Bütler. Koch vertritt die Schweizer
Bischofskonferenz bei der Weltbischofssynode im Vatikan und wird der Heiligsprechung
beiwohnen. Birgit Pottler hat mit ihm gesprochen:
Herr Bischof Koch, was bedeutet
die erste aus der Schweiz stammende Heilige dem Land? „Ganz präzise ist es
die zweite. Es gab vor hunderten von Jahren die Heilige Wiborada. Es ist ein sehr
schönes Zeichen. Schwester Bernarda ist zwar in der Schweiz geboren, in Au in der
Diözese Basel, aber heilig geworden ist sie in fernen Welten. Sie ist nach Ecuador
und Kolumbien gegangen. Das ist für mich ein wunderschönes Zeichen, dass die Heiligkeit
so universal ist wie die Kirche. Sie lebt in allen Welten, in allen Erdteilen. Und
auf verschiedenen Wegen ist jeder Mensch dazu berufen heilig zu werden - auf Grund
der Taufe.“ Die Bischofssynode beschäftigt sich in diesen Tagen, gerade an
diesem 11. Oktober, mit der „Verheutigung“ der Botschaft der Kirche und mit den Veränderungen
der Gesellschaft. Was hat Bernarda Bütler dazu zu sagen? Vielleicht auch den jungen
Menschen, um die es ja bei der Synode an diesem Samstag besonders ging. „Ein
Hauptthema das uns in der Synode immer wieder beschäftigt ist das Verhältnis zwischen
der Heiligen Schrift und dem Leben. Denn wenn dieses Gotteswort nicht gelebt, nicht
gebetet, nicht bezeugt wird, dann bleibt dieses Papier geduldig. Und gerade in Mutter
Bernarda haben wir eine glaubwürdige Frau, die aus den Quellen der Heiligen Schrift
und vor allem auch aus den Quellen der Eucharistie heraus gelebt hat und so den Weg
zu den Menschen, vor allem zu den Armen, gefunden hat. Diese gegenseitige Verbundenheit
einer tiefen Verwurzelung in Christus und des Hingehens zu den Armen, das haben wir
bei vielen Heiligen, beispielsweise auch bei Mutter Theresa von Kalkutta.“ (rv
11.10.2008 bp)