Türkei: Katholische Kirche unterstützt innerorthodoxen Zusammenhalt
Die Auseinandersetzungen
innerhalb der orthodoxen Kirchen sind ein Hindernis auf den ökumenischen Weg. Das
betont der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, gegenüber
Radio Vatikan. Deshalb unterstütze die katholische Kirche das Treffen aller orthodoxen
Patriarchen, die sich an diesem Samstag auf Einladung des Ökumenischen Patriarchen
Bartholomaios I. in Istanbul getroffen haben. Zu dem Symposion wurde auch eine katholische
Delegation eingeladen, der u.a. der Erzpriester der römischen Basilika San Paolo fuori
le Mura, Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo und der Apostolische Nuntius
in Ankara, Erzbischof Antonio Lucibello, angehören. Es wird erwartet, dass die Kirchenoberhäupter
eine gemeinsame Botschaft an die ganze orthodoxe Welt richten. Diese Botschaft soll
am Sonntag beim feierlichen Gottesdienst in der Patriarchalkathedrale Hagios Georgios
im Fanar proklamiert werden. Bischof Padovese:
„Ich denke, dass diese
innerorthodoxe Zusammenkunft auch die katholisch-orthodoxe Beziehung positiv beeinflussen
wird. Doch die Probleme innerhalb der orthodoxen Gemeinschaft rücken in den Hintergrund
durch die ökumenische Feier zu Ehren des Apostels Paulus, denn die orthodoxen feiern
– sowie wir Katholiken auch – ein ganzes Jahr lang den Völkerapostel. Deshalb würde
ich sagen, dass der Heilige Paulus selbst unsere Einheit herbeisehnt. Dort, wo wir
Menschen nicht hingelangen können, dort braucht es die Einwirkung eines Heiligen wie
des Apostels Paulus, den wir alle auf gleiche Art und Weise verehren.“
Gleichzeitig
mit dem innerorthodoxen Treffen wurde im Fanar auch ein internationales theologisches
Symposion eröffnet, das ebenfalls dem Heiligen Paulus gewidmet ist. Die Teilnehmer
des Symposions werden am Sonntagabend zu einer gemeinsamen Pilgerfahrt starten, die
Brennpunkten der Tätigkeit des Völkerapostels gilt, also von Ephesos bis Kreta. Dem
Treffen am Sitz des Ehrenoberhaupts der Weltorthodoxie wird auch wegen der Anwesenheit
des Moskauer Patriarchen Alexij II. besondere Bedeutung beigemessen.