2008-10-09 15:17:24

Synode: Bessere Ausbildung für Priester


RealAudioMP3 Die Teilnehmer der Weltbischofssynode wollen eine bessere Ausbildung der Priester für Bibelstudium und Predigt. Das kristallisiert sich am fünften Tag der Bischofsvollversammlung als eines der wichtigsten Anliegen heraus.

Der deutsche Pressesprecher der Synode, Salesianerpater Markus Graulich, fasste gegenüber Radio Vatikan an diesem Donnerstag die Wortmeldungen und Gespräche der ersten Tage zusammen.

Das zentrale Thema ist das geblieben, was ich am ersten Tag gesagt habe: Das Wort Gottes in der heutigen Kultur, vielfach geprägt durch Säkularismus, Fundamentalismus, Sekten, die die Bibel in einer bestimmten Art und Weise interpretieren. Die Frage ist, wie die katholische Kirche in ihrer Verkündigung darauf reagieren kann.“

Wiederholt erinnerten die Synodenväter daran, die biblischen Texte und ihre Studium nicht von der Lehre der Kirche zu trennen. Anderseits fragen sie nach Möglichkeiten für eine wirksamere Verkündigung. Graulich:
 
„Das geht von ganz primitiven Vorschlägen der Bischöfe – dass sie zum Beispiel sagen, wir brauchen funktionierende Mikrofonanlagen, über die Ausbildung von Lektoren bis hin zu konkreten Vorschlägen, wie sie heute Kardinal Dziwisz, der Erzbischof von Krakau, gebracht hat, dass man in der Ausbildung mehr wert darauf legt, dass die Priesterkandidaten die Bibel nicht nur als Studiengegenstand betrachten, sondern, dass die Bibel in ihnen ein Feuer entfacht, das sie nachher den Gläubigen weiter geben können. Es ist also eine große Bandbreite, mit der die Bischöfe versuchen, die Liebe zum Wort Gottes neu zu entflammen, weil ihnen klar ist, nur vom Wort Gottes her kann die Kirche auch erneuert werden, und mit der sie vor allen Dingen versuchen, denen, die mit der Verkündigung beauftragt sind, ihren Auftrag zu erleichtern.“

Einer der aufmerksamen Beobachter und Experten der Synode ist Alexander Schweitzer, Generalsekretär der Katholischen Bibelföderation in Deutschland. Er begrüßt die konkreten Vorschläge im Plenum.
 
„Wir erhoffen uns vor allem konkrete Impulse für die katholische Kirche. Als Bibelföderation geht es uns vor allem um die pastorale Umsetzung des Wortes Gottes als zentralem Punkt im Leben der Kirche. … Die Aufmerksamkeit für Predigt wird natürlich logisch weitergedacht, wenn man fragt, wie die Situation verbessert wird. Da geht es um Bildung für Priester, um die Einführung bibelpastoraler Elemente in die Ausbildungsgänge aber auch um Bildung für Laien.“

Vatikanerzbischof Rino Fisichella betont das gute und nationenübergreifende Miteinander unter den Synodalen und appelliert an die Verantwortung der einzelnen Bischöfe:
 
„Es braucht Studium, Leidenschaft und auch Kompetenz. Predigen ist nicht einfach. Aber wir müssen uns auch unserer großen Verantwortung bewusst sein, Einsatz und Leidenschaft hierfür müssen in uns wachsen.“

Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben hatte schon bei seinem Amtsantritt betont, „Lebensschutz ist eine universale Aufgabe“. Das Synodenthema „Wort Gottes in Leben und Sendung der Kirche“ gibt ihm konkrete Ansätze für die - Zitat - „zahlreichen Angriffe auf das Leben“. Fragen zu Abtreibung und Euthanasie könnten nicht ohne Bezug zum Evangelium beantwortet werden.
 
„Wir Bischöfe müssen stets Antworten finden, die den unterschiedlichen Lebensphasen und –Situationen einen Sinn geben können. Wir müssen fähig sein, zu sagen und zu erklären, dass wir durch dieses Wort zum Heil kommen, zu dem Leben in Fülle, das der Herr uns geschenkt hat.“

So unterschiedlich die Ausgangslage in den einzelnen Erdteilen ist, so geeint sind die Synodenväter bisher in ihrem Anliegen. Pater Graulich hat beobachtet:
 
„Die Themen einen insofern, als die Antwort immer die Gleiche ist. In Europa, Australien, Amerika ist die säkularisierte Kultur der Ausgangspunkt. Wie können wir darauf antworten? In Afrika sind es die pentekostalen Sekten, eine fundamentalistische Auslegung der Heiligen Schrift. Wie können wir darauf antworten? Durch eine bessere Verkündigung. Ich denke, als Antwort kristallisiert sich das intensivere Studium, die intensivere Vorbereitung auf die richtige Verkündigung des Wortes heraus, auch wenn die Probleme sehr unterschiedlich sind, auf die geantwortet wird.“
(rv 09.10.2008 bp)








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