2008-10-08 15:28:20

D: Finanzdebakel


RealAudioMP3 Papst Benedikt könnte seine moralische Autorität nutzen, um den Verantwortlichen der aktuellen Finanzkrise ins Gewissen zu reden. Das schlägt Christoph Berndorff vor, der Direktor und Vorstandsvorsitzende der Pax-Bank, Deutschlands größtem katholischen Geldinstitut:

„Papst Benedikt XVI. sollte - und das hatte er auch schon mehrfach anklingen lassen - den Managern, was die Ethik und Moral anbetrifft doch mal kräftig ins Gewissen sprechen. In der Wirtschaft, sollte die Moral wieder stärker Einzug halten und dazu würde ein positives Wort unseres Heiligen Vaters sicherlich dienlich sein.“

Immer mehr Privatleute haben Angst, dass ihre Ersparnisse mit dem derzeitigen Bankensterben sich in Nichts auflösen könnten. Doch wer ist eigentlich Schuld an der Misere? Ist es das System, das nicht funktioniert, oder zählt auch das Handeln jedes Einzelnen? Christoph Berndorff:

Das moralische Prinzip ist in diesem Zusammenhang außerordentlich wichtig, gerade was die Haltung von Bänkern anbetrifft. Denn es sind ja immer zwei, die einen Vertrag schließen. Es ist der Kunde und es ist die Bank. Und wenn eine Bank eben, wie in den USA, eine hundertprozentige Hausbaufinanzierung durchlässt, dann ist es absolut absehbar, dass der Kunde, der ohne jegliches Eigenkapital eine solche Verschuldung eingeht, die Finanzierung möglicherweise nicht durchhalten kann. Er hat das Angebot natürlich gekauft. Der „Häuslebauer“ hat die hundertprozentige Finanzierung mitgemacht - und insofern ist die Schuld eigentlich bei beiden zu suchen.“

Den überzogenen Wünschen der Kunden, die nach immer höheren Krediten und Zinsen für Guthaben fragen, stehe auf der anderen Seite das Fehlverhalten der Banken gegenüber, die aus dieser Gier Profit schlügen. Angetrieben vom harten Wettbewerb um die Kunden würden die Geldinstitute oft „verantwortungslose Kredite“ geben und mit riskanten Angeboten locken, so Berndorff.
(rv 08.10.2008 ad)









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