Katholische Nichtregierungsorganisationen
(NGOs) wollen vermehrt an einem Strang ziehen. Zu diesem Zweck hat sich vor nunmehr
einem Jahr auf Initiative des Heiligen Stuhles ein neues Forum gebildet. 2009/2010
soll nach Angaben der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ vom Sonntag ein zweites
Treffen die Arbeit der katholischen oder katholisch inspirierten NGOs besser koordinieren
helfen. Johan Ketelers ist der Präsident des Forums. Zu den Zielen dieser Initiative
sagt er:
„Wir müssen uns erneut mehr auf die Menschenwürde konzentrieren,
auf das Wohlergehen der Menschen und den sozialen Zusammenhalt, denn der fehlt am
meisten. Man kann das auf vielen Ebenen beobachten: Die Welt wird nur unter ökonomischen
Aspekten betrachtet, unter dem Blickwinkel des Profits. An dieser Stelle setzen die
katholischen Organisationen an, denn sie arbeiten schon seit Jahren in diesem Feld.
Jetzt wird immer mehr gesehen, dass man sich zusammen tun muss, um mehr und effektiveren
Einfluss auf die Entscheidungen der UNO und anderer übernationaler Organisationen
nehmen zu können.“
Zu den NGOs zählen Organisationen, die bei der UNO oder
anderen internationalen Organen akkreditiert sind, wie Ordensgemeinschaften, aber
auch Laienorganisationen, die nur in einem lockeren Verbund zur katholischen Hierarchie
stehen. Hier will Ketelers helfen, die Kräfte zu bündeln.
„Die katholischen
NGOs haben in den letzten fünfzig Jahren mehr oder weniger nebeneinander her gearbeitet:
Die einen im Bereich Armutsbekämpfung, die anderen in Sachen Entwicklung, wieder andere
in Sachen Migration. Wir müssen stärker sehen, dass es bei aller Verschiedenheit der
Standpunkte gemeinsame Elemente gibt. Es ist die Aufgabe dieser NGOs, den Menschen
beizustehen, die am meisten verletzbar sind und in großer Armut leben.“
Bei
dem zweiten Forum soll auch Modus und Geschäftsordnung der Versammlung vereinbart
werden.