Auch der Nordirak wird immer unsicherer für Christen. Am Sonntagnachmittag hat eine
Gruppe Bewaffneter einen vierzigjährigen Mann getötet. Die Täter hatten dem Christen
vor seinem Kleidungsgeschäft in Bab Sarray bei Mossul aufgelauert. Die Identität der
Mörder sei ungeklärt, wahrscheinlich handle es sich aber um eine Gruppe islamischer
Fundamentalisten, schreibt die Nachrichtenagentur Asianews. Am selben Tag hatte ein
Unbekannter einen fünfzehnjährigen Jungen vor seinem Haus in Tahir erschossen. Wie
die Agentur berichtet, herrscht in der christlichen Gemeinde ein Klima der Panik.
Mittlerweile sei von einem „Holocaust an Christen“ die Rede. Zeichen der Besserung
seien nicht in Sicht. Im vergangenen Jahr sind in der christlichen Gemeinde im Irak
insgesamt 47 Menschen getötet worden, 13 davon in Mossul. Erst vor einem Monat war
ein 65-jähriger Arzt erschossen worden, obwohl seine Familie die geforderten 250.000
Dollar Lösegeld bezahlt hatten. (asianews 06.10.2008 jl)