Caritas international wendet sich gegen die geplante Truppenverstärkung am Hindukusch.
Mit militärischen Mitteln wie Tornadoeinsätzen sei der Konflikt nicht zu gewinnen.
Stattdessen sei auf den zivilen Wiederaufbau zu setzen, so Peter Neher, Präsident
des Deutschen Caritasverbandes am Montag in einer Medienmitteilung. Für die afghanische
Bevölkerung entstehe der Eindruck, der Westen sei eine Besatzungsmacht. Notwendig
sei aber, Vertrauen zurück zu erlangen. Das Hilfswerk der deutschen Caritas befürwortet
allerdings eine Fortführung des ISAF-Mandates, sofern sich der Auftrag des Militärs
auf den Schutz der afghanischen Zivilbevölkerung konzentriert. – Seit 2007 hat sich
die Sicherheitslage nach Beobachtung der Caritas-Mitarbeiter in Afghanistan drastisch
verschlechtert. Caritas international unterstützt Hilfsprojekte in Afghanistan seit
den 80er Jahren und ist seit 2002 mit eigenem Büro vor Ort. Caritas international
hat bis heute mehr als zehn Millionen Euro in den Aufbau des Landes investiert. Schwerpunkte
der Arbeit sind die Nothilfe in Dürregebieten des zentralen Hochlandes, der Bau von
Kliniken, Straßen und Trinkwasserleitungen sowie die Behandlung von Kriegstraumatisierten.