2008-10-02 13:12:23

Vatikan/UNO: Fragwürdiger Atomexpoert nach Indien


Der Heilige Stuhl sorgt sich über die jüngst erfolgte Aufweichung der Atomwaffen-Bestimmungen. Die Weltgemeinschaft dürfe eine Schwächung des Vertrags zur Nichtweitergabe von Nuklearmaterial nicht zulassen, sagte der vatikanische „Außenminister“, Erzbischof Dominique Mamberti, in Wien. Er äußerte sich bei der Jahresversammlung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) mit Sitz in der österreichischen Hauptstadt. Hintergrund der Vatikan-Kritik ist die Entscheidung einer Gruppe von nuklearexportierenden Staaten, Atomtechnologie künftig auch nach Indien zu liefern. Delhi hatte Anfang der 70er-Jahre Atombomben aus kerntechnischem Material entwickelt, das es für die friedliche Nutzung der Kernenergie erhalten hatte. Erzbischof Mamberti erinnerte an die eindringliche Mahnung Papst Benedikts XVI. vor einer globalen Verbreitung der Nuklearwaffen. Die Zahl der Länder mit Atomwaffen werde immer größer, so der Papst in seiner diesjährigen Weltfriedenstags-Botschaft. Er mahnte konkrete Vereinbarungen zur Nuklear-Abrüstung an. Der Heilige Stuhl war 1957 Gründungsmitglied der Atomenergiebehörde. – IAEA-Generaldirektor Mohammed al-Baradei forderte bei der Jahreskonferenz in Wien mehr Mittel, damit die Atomenergiebehörde weiterhin ihre Überwachungsfunktion erfüllen kann. Nach Angaben al-Baradeis werden die Inspektoren der Behörde durch Aufgaben wie die Überwachung des iranischen Atomprogramms zunehmend „überstrapaziert“.

(kap 02.10.2008 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.