2008-10-02 13:26:34

Indien: „Nationale Schande“


Premierminister Manmohan Singh hat die fortdauernden Angriffe auf Christen in einigen indischen Bundesstaaten scharf verurteilt. Bei einem Frankreich-Besuch sprach der Premier – ein Anhänger der Sikh-Religion – von „Akten nationaler Schande“. Indien sei ein „säkularer Staat und eine multireligiöse, multikulturelle Nation“, so der Politiker der Kongress-Partei weiter. Übergriffe militanter Hindus auf Christen gibt es mittlerweile in den Bundesstaaten Orissa, Karnataka, Tamil Nadu, Kerala und Madhya Pradesh. Einige Quellen sprechen von hundert Todesopfern und mehr als fünfzig zerstörten Kirchen. Der Historiker Ramachandra Guha sieht neben sozialen auch politische Gründe hinter der Gewalt. So sei in Karnataka erst kürzlich die Hindu-Partei BJP an die Macht gekommen. Deren extreme Anhänger hätten nun „den Eindruck, dass sie tun können, was sie wollen“. – Derweil haben zahlreiche Politiker in der Hauptstadt Neu-Delhi an diesem Donnerstag an Mahatma Gandhi erinnert. Der Geburtstag des „Gurus der Gewaltlosigkeit“ jährt sich zum 139. Male. Mit einem „Friedensmarsch“ durch Neu-Delhi protestierten Christen am Dienstag gegen die Verfolgung ihrer Glaubensbrüder in anderen Landesteilen.

(asianews/efe/ap 02.10.2008 sk)







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