2008-10-02 13:12:07

D/Vatikan: Papst unterstützt „Pro-Reli“


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. unterstützt „Pro-Reli“, das Volksbegehren zum Religionsunterricht in Berlin. Nach der Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte der Papst am Mittwoch im Gespräch mit dem früheren Berliner CDU-Fraktionsvorsitzenden Friedbert Pflüger und dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Martin Lindner, „Pro Reli“ sei eine „sehr wichtige Initiative“. Speziell daran sei auch, dass sich Parteien daran beteiligen, die nicht „kirchlich oder christlich geprägt“ seien. Dazu sagte Martin Lindner vor Journalisten in Rom:

„Der Papst war etwas erstaunt, dass die FDP auch mit von der Partie ist, sie ist ja nicht unbedingt berühmt geworden für Einsatz für die Kirche..."

 
Für die FDP sei die Sache mit dem Ethik- und Religionsunterricht allerdings eine "entscheidende Frage der Freiheit", nämlich der der Freiheit, wählen zu können, so Lindner. Der FDP-Mann würdigte den Beitrag der Religionsgemeinschaften zur Werteerziehung.

 
"Wir haben eine klare Trennung von Staat und Kirche. Aber wenn wir die Gelegenheit haben, dass verschiedene Religionsgemeinschaften Beiträge leisten, den Kindern Werte zu vermitteln, dann muss man ihnen die Chance doch lassen. Es wäre nur problematisch, wenn wir damit jedes Kind in den Religionsunterricht zwingen würden, evangelischen oder katholischen. Aber das wollen wir ja gar nicht."

Der Berliner Senat hatte vor zwei Jahren das Pflichtfach Ethik eingeführt, um den Werteunterricht in den Schulen zu stärken. Die Kirchen sehen darin eine Benachteiligung ihres Religionsunterrichts.

Von vatikanischer Seite sprach sich auch der Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten, Erzbischof Dominique Mamberti, für das Berliner Volksbegehren aus. Eltern müssten die Möglichkeit haben, sich frei für das Unterrichtsfach Religion an Schulen entscheiden zu können, sagte der Erzbischof im Gespräch mit Pflüger und Lindner nach der Generalaudienz. –Um einen Volksentscheid über das Wahlpflichtfach Religion zu erreichen, müssen bis zum 21. Januar 170.000 Unterschriften gesammelt werden.

(rv/kap 02.10.2008 jl)









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