Drei Tage nach den
Wahlen fordert die Katholische Aktion Österreich „seriöse Koalitionsverhandlungen“,
die „rasche Bildung einer handlungsfähigen Regierung“ und einen „neuen Regierungsstil“.
Es brauche wieder einen „konstruktiven und verantwortungsvollen“ Stil der politischen
Arbeit in Österreich, heißt es in einer Resolution der Herbstkonferenz der offiziellen
katholischen Laienorganisation. Bei den jüngsten Wahlen habe auch die Angst in der
österreichischen Bevölkerung eine Rolle gespielt, sagt die Präsidentin der Katholischen
Aktion Österreich, Luitgard Derschmidt, gegenüber Radio Vatikan.
„Wir leben
aber nicht auf einer einsamen Insel sondern es gibt Einflüsse von außen, die an uns
herankommen. Es gibt auch gesellschaftliche und soziale Entwicklungen, die wir nicht
alleine beeinflussen können und mit einem engen Blickwinkel betrachten dürfen. Vielmehr
müssen wir diese Fragen mit größerer Weite angehen.“
Auch müssten Kinder-
und Jugendorganisationen im politischen Diskurs stärkeres Gewicht bekommen. Luitgard
Derschmidt:
„Insgesamt haben wir eine verantwortungsbewusste Politik gefordert.
Diese Forderung gilt insbesondere für die angehende Regierung. Im Bezug auf die Jugend
ist aufgrund der Ergebnisse und Analysen der Wahlen zu beachten, dass es Maßnahmen
zur Stärkung des Demokratiebewusstseins von Jugendlichen braucht. Weniger wichtig
ist die Herabsetzung des Wahlalters. Das ist zu wenig. Es muss vielmehr das Bewusstsein
für die Werte der Demokratie bei den Jugendlichen gestärkt werden.“