2008-09-27 12:46:08

Indien: Hass auf Christen überall spürbar


RealAudioMP3 Die Serie der Gewalt zwischen Hindus und Christen in Indien reißt nicht ab: Nach erneuten Angriffen auf christliche Kirchen im östlichen Bundesstaat Orissa haben die Behörden 700 zusätzliche Polizisten in das Gebiet entsandt und eine Ausgangssperre über Teile Orissas verhängt. Die Gewaltserie ist aber überall in Indien zu spüren, sagt der Obere der Salesianerkommunität in Kalkutta, Pater Giuseppe Verzotto:

„Die Gewalt gegen Christen bereitet uns hier vor Ort sehr viele Sorgen. Wir verstehen einfach nicht, weshalb die Menschen hier so vehement gegen das Christentum kämpfen. Gewalt gegen Christen gibt es ja nicht nur in Orissa; überall in Indien spürt man den Hass auf uns Christen. Man hat den Eindruck, dass die Hindu-Fundamentalisten einfach keine Christen auf ihrem Territorium akzeptieren wollen.“

Der Salesianerpater sieht im wirtschaftlichen Aufschwung Indiens einen der Gründe für die jüngsten Angriffe.

„Das Christentum hat sicherlich viel Gutes in Indien gebracht. Doch radikale Hindus können nicht akzeptieren, dass eine andere Religion für den Aufschwung des Landes mitverantwortlich ist. Vielmehr möchten sie betonen, dass einzig ihr Glaube den Indern genügen kann. Auch verstehen die Hindus nicht, weshalb wir Christen uns um die Schwächsten und Ärmsten in der Gesellschaft kümmern. Unsere Hilfe wird als Missionierung verstanden und nicht als Akt der Nächstenliebe.

Seit Ende August haben Hindu-Extremisten in den Bundesstaaten Orissa, Karnataka und Madhya Pradesh zahlreiche Kirchen überfallen und in Brand gesteckt. Die Gewalt war in Orissa ausgebrochen, nachdem der radikale Hindu-Führer Bharatiya Janata ermordet wurde.

(rv/reuters 27.09.2008 mg)








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