Das von der UNO-Mission Kosovo geleitete Kreisgericht in der Stadt Pec hat einen Kosovo-Albaner
zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Mann hatte am 30. März letzten Jahres das
serbisch-orthodoxe Kloster Visoki Decani aus einem Handraketenwerfer beschossen. Der
Rechtsanwalt des Klosters hatte im Prozess argumentiert, die Tat sei ein Terrorakt
gewesen mit dem Ziel, die Mönche einzuschüchtern und in Panik zu versetzen, so dass
sie das Kloster verlassen. Das Gericht hatte diese Argumentation jedoch nicht akzeptiert,
sondern den Beschuldigten nur wegen unerlaubter Waffenhaltung, Beschädigung von geschützten
Kulturdenkmälern sowie der „Verursachung einer allgemeinen Gefahr“ verurteilt. Das
Kloster Visoki Decani wurde in den letzten acht Jahren viermal angegriffen; es stammt
aus dem 14. Jahrhundert und steht seit 2004 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Der Abt von Visoki Decani ist für sein friedensstiftendes Wirken im Kosovo bekannt.