Italien: Glaube und Wissenschaft – Wo Fragen offen bleiben…
Am Freitag beginnt
an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom eine hochkarätig besetzte Tagung
zum Thema „Die Tragweite der Wissenschaft heute – Glaube und Vernunft auf dem Prüfstand“.
Erwartet werden u.a. Kardinal Walter Kasper und der Rektor der Lateranuniversität
Erzbischof Rino Fisichella, aber auch der Physiker Thomas Görnitz von der Uni Frankfurt
sowie der Molekularbiologe Vittorio Sgaramella von der Stanford-Universität (USA).
Veranstaltet wird das Symposium von der Carl Friedrich von Weizsäcker-Gesellschaft
und deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl. Wir haben mit dem Organisator der Tagung,
Bruno Redeker, gesprochen. Religion als Träger der Kultur sei dabei, in der tradierten
Form seine Allgemeingültigkeit zu verlieren. Das Problem sei aber,
„….dass
die Wissenschaft nichts an diese Stelle gesetzt hat oder nichts an diese Stelle setzen
kann. Nicht weil sie nicht will, sondern weil sie die Fragen erst gar nicht stellen
kann. Dann wird man auch die entsprechenden Antworten nicht finden. Aber wovon ich
überzeugt bin: Ein wahrer Dialog, wo jeder um seine Begrenzungen weiß, und in dem
Bemühen, im Gespräch miteinander weiterzukommen und Antworten zu avisieren: Das ist
eine Herausforderung unserer Zeit!“
Genau das will die Tagung erreichen,
so Redeker:
„...als ein Beitrag zumindest zur Abklärung der Möglichkeit
eines Dialogs, der beiden großen Kulturträger Religion und Wissenschaft. Das Wissen
auf der einen Seite, der Glaube auf der anderen Seite. Wobei ja das Wort „Denn der
Glaube ist höher als alle Vernunft sich heutzutage nahezu umgekehrt hat: Die Frage
ist: Stimmt das? Wir möchten einen klärenden Beitrag leisten zu dem Spannungsverhältnis
von Glaube und Vernunft, da - möglicherweise - beide doch aufeinander angewiesen sind.“